Gebären wie eine Feministin - Dein Körper, Dein Baby, Deine Entscheidung
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Dieses Buch ist ein Leitfaden für alle, die sich fragen, was sie konkret zur Verbesserung der Geburtssituation beitragen können.
Gebären wie eine Feministin - Dein Körper, Dein Baby, Deine Entscheidung
ins Deutsche übersetzt von Sarah Heidelberger
Warum ist die Geburt bisher noch nicht als feministisches Thema aufgegriffen worden? Dieses Buch ist ein Leitfaden für Frauen, die sich fragen, was sie konkret zur Verbesserung der Geburtssituation beitragen können. Denn Frauen sind mindestens genauso wichtig wie das Kind, das sie in sich tragen.
"Man sagte mir, Geburten würden in den Medien als „Nischenthema“ gelten, obwohl ein jeder Mensch geboren wird und mindestens 80 % aller Frauen im Laufe ihres Lebens zumindest ein Kind zur Welt bringen. „Es ist doch nur ein einziger Tag“, hält man uns immer wieder vor. Doch die meisten von uns werden sich ihr Leben lang bis ins kleinste Detail an diesen Tag erinnern. Es ist an der Zeit, dass wir uns dagegen wehren, dass die Bedeutung von Geburten heruntergespielt wird. Das Thema Geburten ist wichtig, und es benötigt dringend die längst fällige Aufmerksamkeit des Feminismus." Milli Hill
Frauen, die ihr Baby komplett in Eigenregie gebären und dabei gleichzeitig voll auf die liebevolle Unterstützung vertrauen können, die im Hintergrund zur Stelle ist, schwärmen häufig von der Erfahrung. Sie sind tief beeindruckt vom Erlebnis, bei dem sie sich selbst als sexuelle Wesen wahrgenommen haben, als sinnlich, stark, vital und selbstbestimmt. Hört man ihre Geschichten, kann man gar nicht anders, als sich zu fragen, wie sehr sich die Welt verändern könnte, wenn mehr Frauen diesen transformativen Kraftschub erleben würden, während sie die Schwelle zum Mutterdasein überschreiten. Doch stattdessen wird es immer „normaler“, sich bei der Geburt alleingelassen, entmächtigt und traumatisiert zu fühlen.
Dank der lateinamerikanischen Geburtsaktivistinnen war Venezuela das erste Land, das eine Definition von Gewalt im Kreißsaal formulierte und sie zu einer von neunzehn Formen der strafbaren Gewalt gegenüber Frauen erklärte. Es ist hilfreich, diese Definition zu kennen und zu überlegen, inwiefern sie auf unsere eigenen Erfahrungen in der Geburtshilfe zutrifft, ganz gleich, wo auf der Welt wir uns befinden. Laut dieser Definition ist Gewalt im Kreißsaal: „Die Aneignung des weiblichen Körpers und seiner Reproduktionsprozesse durch medizinisches Personal in Form von entmenschlichender Behandlung, missbräuchlicher Medikalisierung und Pathologisierung natürlicher Prozesse, bei denen es seitens der Frau zu einem Verlust ihrer Autonomie und Möglichkeit zur freien Entscheidung über ihren Körper und ihre Sexualität kommt, was negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Frau hat.“
„Eine ‚gute Geburt‘ bedeutet mehr, als nur ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.“
Wie ein Arzt seiner Patientin mitteilte: „Ich habe Hunderte Babys zur Welt gebracht, Sie noch gar keins.“
Wir alle bilden uns gern ein, dass wir freie Entscheidungen treffen, aber wir alle sind ein Produkt unserer Kultur, der Geschichten, die wir gehört, der Werbungen und Fernsehserien, die wir gesehen und der Erwartungen, die wir auf dieser Grundlage bezüglich der verschiedensten Ereignisse entwickelt haben. Gebärt man beispielsweise im Bett auf dem Rücken liegend, mag sich das nach freier Entscheidung anfühlen – aber dieser Entscheidung liegt eine Myriade an Einflüssen zugrunde, von Fernseh-Dokus, in denen typische Krankenhausgeburten gezeigt werden, bis hin zu der Tatsache, dass im Zentrum der meisten Geburtsräume ein riesiges Bett steht. All diese Einflüsse haben womöglich dazu geführt, dass man denkt, so würden „Geburten eben ablaufen“. Der Feminismus muss tiefer graben. Er muss Entscheidungen rund um Geburten und die Erfahrungen, die Frauen beim Gebären machen, im Licht der Menschenrechte neu bewerten und dadurch eine Welt erschaffen, in der gebärende Frauen eine deutlich größere Bandbreite an Entscheidungen treffen können.
Milli Hill hat die Kampagne "Positive Birth Movement" ins Leben gerufen, die Frauen bei ihrer Geburtsvorbereitung helfen soll, indem sie zum Beispiel in Kursen einen individuellen Geburtsplan erstellen und sich über das Thema Geburt umfassend informieren.
Autorin: Milli Hill
Originaltitel: Give Birth like a Feminist - Your Body, Your Baby, Your Choice (2019)
(mit einem zusätzlichen Kapitel 8, das noch nicht in Englisch erschienen ist)
Deutsche Übersetzung: Sarah Heidelberger
Covergestaltung: Alyona Rutzen
Umfang: 336 Seiten
Einband: Softcover
Format: 13 x 20 cm
Gewicht: 370g
deutsche Erstveröffentlichung: 2022
ISBN: 978-3-949537-07-3
Rezension von thedailymumtra.com:
"Wenn es nur ein Buch gibt, das Sie während Ihrer Schwangerschaft lesen wollen, dann sollte es Milli Hills hervorragendes "Gebären wie eine Feministin" sein. Ja, der Titel wirkt wie ein Klick-Köder, aber das Buch ist transformativ... Ich habe dieses Buch beendet und sofort nochmal angefangen, mit einem Textmarker in der Hand.
Sowohl fesselnd als auch überzeugend legt Hill dar, warum die Geburt ein feministisches Thema ist. Sie schreibt einfühlsam und wertfrei - dies ist kein Buch, das eine bestimmte Art der Geburt gegenüber einer anderen bevorzugt und versucht, Frauen weiter zu polarisieren. Vielmehr feiert Hill Geburten jeglicher Art unter der Prämisse, dass Frauen informiert sind, ihr Einverständnis geben und respektiert werden. Sie untersucht, wie wir als Gesellschaft dazu gekommen sind, die Geburt als angstbesetzt und traumatisch zu normalisieren und den Frauen das Recht auf das zu verweigern, was ein triumphaler und ermächtigender Übergangsritus sein sollte. Hill befasst sich mit den alltäglichen medizinischen Eingriffen, die unsere Vorstellung davon, wie eine Geburt aussieht, verzerren und das Vertrauen der Frauen in ihre eigenen Fähigkeiten, ohne fremde Hilfe zu gebären, untergraben.
Schockierend, deprimierend und aufrüttelnd zugleich wirkt dieses Buch wie eine Rüstung. Lesen Sie es, lesen Sie es noch einmal, lernen Sie, die Kontrolle über Ihre Geburtserfahrung zu übernehmen, haben Sie Vertrauen in Ihre eigenen Entscheidungen und seien Sie schließlich die Chefin im Geburtszimmer."
"Frauen werden durch das Gesundheitssystem getrieben wie Schafe durch eine Senke. Die Krankheit, wegen der man sie behandelt, ist ihr Frausein."
Germaine Greer
"Ohne jeden Zweifel kann die Geschichte der Geburt als ein schrittweiser Versuch des Mannes betrachtet werden, der Frau den Geburtsprozess zu entringen und sich zu eigen zu machen."
Suzanne Arms
„Die Freiheit eines Landes lässt sich an der Freiheit beim Gebären messen“ Ágnes Geréb
"Für Männer ist es selbstverständlich, dass ihre Geschlechtsteile stark an Größe zunehmen und dann wieder schrumpfen können, ohne dass sie dabei Schaden nehmen. Wenn die Geburtshilfe (und Frauen) begreifen würde, dass die Genitalien von Frauen ähnliche Fähigkeiten haben, würde der Anteil an Dammschnitten und -rissen vermutlich über Nacht sinken."
Ina May Gaskin
"Wer seine Wahlmöglichkeiten nicht kennt, hat keine." Diana Korte
"Ich fühlte mich keine Sekunde lang unwohl, nicht mal als ich auf Händen und Knien dahockte und mich schreiend splitterfasernackt auf dem Boden wand. Ich brauchte mich nicht zu „benehmen“, niemand kommentierte mein Verhalten. Ich fühlte mich akzeptiert. Ich glaubte zwar, vor Schmerz zu sterben, aber die Hebammen strahlten ein solches Vertrauen darauf aus, dass ich es schaffen würde, dass ich daraus eine wahnsinnige Kraft schöpfte. Das war ein neues Gefühl für mich, das ich herrlich fand. Ich hatte die Chance, zu erfahren, dass ich die Fähigkeit besaß, mein Kind ganz allein zur Welt zu bringen. Man hat mir die Möglichkeit geschenkt, mich selbst wirklich kennenzulernen und die unglaubliche Stärke zu erleben, die mir innewohnt. Bis heute schöpfe ich große Kraft aus dieser Erinnerung und baue auf dieses Gefühl."
Anna Ternovszky
„Frauen haben ein Menschenrecht darauf, die zentralen Entscheidungsträgerinnen darüber zu sein, was mit ihrem Körper passiert, dass man ihnen zuhört und sie respektvoll behandelt. Dieses Recht wurde ihnen lange Zeit über verweigert, also haben sie beschlossen, aufzustehen und dafür zu kämpfen. So einfach ist das.“ Milli Hill